Aktuelle Ergebnisse der Bundesanstalt für Straßenwesen (vom 19.05.2020)
Knapp 23 Prozent der Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer haben 2019 einen Schutzhelm getragen. Vor allem junge Erwachsene schützen sich immer häufiger mit einem Helm. Das ist ein Ergebnis von Erhebungen, die jährlich im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) erfolgen.
Die wesentlichen Erkenntnisse in der Zusammenfassung
13.111 Radfahrer/innen im Jahr 2019
Die aktuellen Ergebnisse der BASt basieren auf der Beobachtung von insgesamt 13.111 Rad Fahrenden im Jahr 2019. Die Tragequoten werden von der BASt seit den 70er Jahren erhoben. Mit dem Jahr 2019 werden die Quoten erstmals mit einer Dezimalstelle ausgewiesen, um genauere Aussagen treffen zu können und auch kleineren Veränderungen Rechnung zu tragen.
Alle Altersgruppen
Im Jahr 2019 trugen über alle Altersgruppen hinweg 22,8 (18,0) Prozent der beobachteten Fahrradfahrer und Fahrradfahrerinnen einen Schutzhelm.
Die Zahl der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren, die beim Radfahren einen Helm tragen, ist weiterhin auf einem Höchststand. 71,8 Prozent der sechs- bis zehnjährigen Kinder (somit deutlich über zwei Drittel) tragen einen Helm beim Fahrradfahren (Vorjahr: 81,8 Prozent). Bei den Beobachtungen dieser Altersgruppe ist der Stichprobenumfang im Jahr 2019 jedoch vergleichsweise gering (n = 177), sodass diese Quote zurückhaltend zu interpretieren ist.
In der Gruppe der 11- bis 16-jährigen Rad Fahrenden liegt die Quote bei 34,4 Prozent (Vorjahr: 37,6 Prozent).
Für Jugendliche und junge Erwachsene ab 17 Jahren lagen die Helmtragequoten in den jeweiligen Altersgruppen zwischen 13,9 und 17,5 Prozent, wobei die Gruppe bis 30 Jahre die niedrigsten Quoten aufweist. Bei den 17 bis 21 Jährigen ist die Tragequote im Vergleich zum Vorjahr (7,8 Prozent) ebenso wie bei den 22 bis 30 Jährigen (Vorjahr 8,2 Prozent) deutlich angestiegen.
Steigende Quoten bei den 31 bis 60 Jährigen. Nur etwa jeder fünfte über 60 Jährige Rad Fahrende trägt einen Helm.
Die Tragequoten sind nach unseren eigenen Beobachtungen in den Bundesländern und selbst dort regional auffallend unterschiedlich.
Wir haben in Baden-Württemberg Regionen, in denen wir (nicht wissenschaftlich belegt) höhere Tragequoten bei verschiedenen Altersgruppen feststellen können.
Insgesamt ist bei uns eine durchaus positive Tendenz bei der Bereitschaft, sein BESTES durch einen Radhelm zu schützen, zu beobachten. Dies trifft insbesondere auf Radlerinnen und Radler zu, die das Zweirad bewusst und häufig gemeinsam in der Freizeit (etwa gemeinsame Ausfahrten …) oder auf der täglichen Fahrt zur Schule oder zur Arbeit benutzen.
„Mir passiert nichts“ ist ein häufig gehörtes Argument Erwachsener, die den Radhelm bei Kindern verlangen, Verletzungen bei sich selbst aber ausschließen. Die Erkenntnisse aus der Unfallanalyse ergeben schlichtweg ein anderes Bild: Jeder kann betroffen sein!
Im Gegensatz zum unfreiwilligen Tragen, wenn der Helm nur auf Verlangen der Eltern oder Lehrer getragen wird, setzt freiwilliges Tragen Erkenntnis und Einsicht voraus. Von wesentlicher Bedeutung ist dabei die Erkenntnis, dass der Helm nicht den Kopf als solches schützt, sondern das Gehirn. Hier konzentriert sich „unser BESTES“ – schützen wir es!